Erste Saison-Niederlage in hitziger Atmosphäre

Beim ehemaligen Bundesligisten und hoch gehandelten Drittliga-Titelaspiranten Frankfurter HC kassierte die Mannschaft von Trainer „Shorty" Linde eine 20:24 (11:12)-Niederlage. Doch viel mehr als über die verlorenen Punkte ärgerte sich der Coach über die Begleitumstände. „Meine Spielerinnen wurden schon beim Reinkommen in die Halle angepöbelt und die Fäuste wurden geballt. Ich kann mich nicht erinnern, so etwas Schlimmes in meiner Trainerkarriere schon einmal erlebt zu haben", war Linde geschockt über die hitzige Atmosphäre in Frankfurt/Oder.

 

 

Dementsprechend beeindruckt schienen auch die Schiedsrichterinnen Kerstin Pohlmann und Karolin Sense zu sein, denn sie ließen eine harte und zuweilen ruppige Spielart der Gastgeberinnen zu. Diese setzten sich beim 5:2 dann auch schnell auf drei Tore ab. Bis zum 4:7 (14. Minute) liefen die Gäste hinterher, kämpften sich dann in die Partie und eroberten beim 9:8 nach knapp 20 Minuten, sogar selbst die Führung. Dabei überzeugte vor allem Milena Natusch, die laut Linde „in der Abwehr und im Angriff eine starke Leistung zeigte". Zwar übernahm der Frankfurter HC die Führung wieder, doch mit einem 11:12 aus Sicht der Harrisleerinnen wurden die Seiten gewechselt.

 

 

Es war noch alles drin, zumal fünf Minuten nach Wiederbeginn Lara Fischer zum 13:13-Ausgleich traf. Doch die Gastgeberinnen setzten sich in ihrem „Hexenkessel" mit fünf Toren in Folge ab. Bewundernswert war die Moral des Linde-Teams, das beim 18:20 fünf Minuten vor dem Abpfiff noch einmal dran war. Und dies, obwohl Merle Carstensen nach ihrer dritten Zeitstrafe fünf Minuten zuvor bereits disqualifiziert war. Am Ende stand die Niederlage, aus der Trainer und Mannschaft die nötigen Lehren ziehen wollen. „Trotz der widrigen Umständemuss meine junge Mannschaft noch lernen, dagegenzuhalten und sich cleverer anzustellen.", sagte Linde. jös

 

FrankfurterHC: Sass, Schneider – Ziemer (2/1), Annekathrin Zacharias, Keßler (4/1), Nühse, Beatrice Zacharias (3), Loll (3), Zimmermann (3/3), Kresovic, Groke, Dürrwald (4), Heinke, Müller (5). TSV Nord Harrislee: Tüx, Tiedemann – Fischer (1), Natusch (3), Lundelius (1), Woch (2/2), Fries (2), Carstensen (4), Hauschild, Lauf, Jensen (5), Jakusch (1), Volquardsen (1). Schiedsrichterinnen: Pohlmann/Sense (Potsdam). Zuschauer: 239.

 

Quelle: www.e-pages.dk/flensburgertageblatt/1601/article/637184/30/4/render/?token=428ac844efec2cc6261b3dc91f0bc20a