10 Nov
20:31 Niederlage in einer lauten Halle an der Oder
Nordfrauen im Angriff zu harmlos
04 Feb
1. Frauen Handballmannschaft
Leidenschaftlicher TSV Nord Harrislee feiert Heimsieg gegen Mainz
Die Erleichterung war förmlich zu greifen: Die Handball-Frauen des TSV Nord Harrislee haben das Zweitliga-Heimspiel gegen Mainz 05 mit 29:27 gewonnen und sendeten ein Lebenszeichen im Abstiegskampf. „So was hat man lange nicht mehr gesehen“, dröhnte es aus den Boxen in der Holmberghalle. Stimmt! Der letzte Sieg der Zweitliga-Handballerinnen des TSV Nord Harrislee datiert vom 2. Dezember 2023 (30:27 gegen Buchholz-Rosengarten), seitdem gab es nur Niederlagen. Bis zum Sonnabend. Da feierte die Mannschaft von Trainer Hendryk Jänicke einen 29:27 (14:8)-Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05. Dafür gab es nur zwei Punkte, an der Tabellensituation hat sich nichts geändert – dennoch war es mehr als ein gewonnenes Spiel. Die Nordfrauen sendeten ein Lebenszeichen im Abstiegskampf.
„Wir haben mentale Stärke gezeigt“, strahlte Torhüterin Lea Tiedemann, mit 17 Paraden ein wichtiger Rückhalt ihres Teams. „Die Einstellung war immer da – aber heute haben wir sie auch auf die Platte gebracht“, befand Rechtsaußen Tabea Schleemann. Und Jänicke lobte: „Die Mädels haben geackert ohne Ende, haben füreinander und miteinander gekämpft.“
Es war Feuer drin, von Beginn an. Nach neun Minuten stand es 4:5, Nord hatte bis dahin schon vier Siebenmeter hinnehmen müssen. Doch das Spiel kippte – auf eine Art, wie es sich nicht einmal die kühnsten Optimisten erträumt hätten. Eine geschlagene Viertelstunde lang traf Mainz 05 nicht mehr, die Harrisleerinnen legten einen 9:0-Lauf hin. Gute Entscheidungen im Angriff, eine aggressive Deckung, dahinter eine starke Lea Tiedemann (und Jula Zietz, die einen Strafwurf hielt) – die Gastgeberinnen lagen 13:5 vorne und ließen sich auch von drei Gegentoren in Folge nicht aus der Spur bringen. Die blendend aufgelegte Madita Jeß traf zum 14:8-Pausenstand.
Die mit Abstand meistgestellte Frage in der Halbzeit: Würde es reichen? Nord hatte über seine Verhältnisse gespielt, Mainz auf ganzer Linie enttäuscht. Der zweite Durchgang verlief wesentlich ausgeglichener, weil die Gäste nun mehr Struktur aufwiesen. Rugile Bartaseviciute traf sechsmal – zum Leidwesen der Nordfrauen und des Hallensprechers, der den Zungenbrecher aussprechen musste. „Wir hatten aber nie Phasen, in denen wir keine Tore erzielt haben“, stellte Jänicke fest. Der Vorsprung schmolz zwar, doch der Tabellenvorletzte hatte immer wieder eine Antwort. 23:19 nach 47 Minuten, es sah gut aus. Doch der Nervenkitzel bei Spielerinnen und Zuschauern setzte ein. „Körperlich war alles in Ordnung, aber ich war total nervös“, gestand Schleemann.
Ausgleich. 23:23 nach 51 Minuten, fünf Minuten später sogar 25:26. Schleemann glich aus. 26:27. Stine Jansen traf. Dann packte Tiedemann zwei Paraden aus, erneut Schleemann und Hanna Klingenberg verwandelten die Holmberghalle in ein Tollhaus. Oh, wie war das schön! „Die Halle hat uns unglaublichen Schwung gegeben“, lobte Schleemann das euphorische Publikum. Eine Energieleistung der Nordfrauen, die auf die erkrankten Jane Andresen und Anna Thomssen verzichten mussten. Nachdem er alle Spielerinnen geherzt hatte, dachte Nord-Coach Jänicke schon an die nächsten Spiele: „Vielleicht können wir eine Serie starten.“ Die nächsten Gegner sind die HSG Freiburg (Tabellen-14.) und Schlusslicht HCD Gröbenzell – kein ganz aussichtsloses Unterfangen.
TSV Nord Harrislee: Tiedemann (17 Paraden), Zietz (2 P.) – Bruhn (6), Weitzel, Mettner (3), Pfleiderer (1), Plöhn, Jeß (9/1), Schaube (1), Frauenschuh, Jansen (2), Klingenberg (4), Schleemann (3), Leonie Thomssen.
Zuschauer: 211.
Quelle: SHZ / Flensburger Tageblatt, Ulrich Schröder
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